Museum der Olivenkultur
BESCHREIBUNG
Jaén ist die Hauptstadt des Olivenöls. In unserer Provinz gibt es ein Meer von Olivenhainen, ca. 65 Millionen Olivenbäume, die mehr als eine halbe Million Hektar Landfläche bedecken, die für diese Tätigkeit genutzt wird. Baeza ist da keine Ausnahme, denn in unserer Gemeinde werden einige der besten nativen Olivenöle der Welt hergestellt.
Das 1997 gegründete Museum der Olivenkultur gilt als Tempelstätte der Olivenhaine und des Olivenöls in der Provinz Jaén. Es ist in einem großen Gebäude aus dem 17. Jahrhundert untergebracht, in dem die Kellerei hervorzuheben ist, ein prachtvolles Beispiel für industrielle Architektur aus dem Jahr 1848, das als Kathedrale des Olivenöls bekannt ist. Es befindet sich in Hacienda la Laguna, in Puente del Obispo, 13 km von Baeza entfernt.
Das als geschütztes Kulturgut eingestufte Museum ist in mehrere Bereiche unterteilt: drei Gebäude, in denen verschiedene, zum Teil sehr alte Ölmühlenmodelle untergebracht sind, in denen die Besucher die Funktionsweise der verschiedenen Ölproduktionssysteme kennenlernen und etwas über die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten dieses wunderbaren Produkts in Erfahrung bringen können; ein Garten mit Olivenbaumsorten aus verschiedenen Ländern des Mittelmeerraums; und die Bodega (Kellerei), das Highlight dieses Gebäudes aus dem 17. und ein Symbol für die industrielle Architektur.
Um mehr über die aufregende Welt des Olivenöls in Erfahrung zu bringen, buchen Sie am besten eine Führung durch das Museum der Olivenkultur, die auf Spanisch, Englisch, Französisch und Deutsch angeboten wird. Eine der beliebtesten Aktivitäten ist die Olivenölverkostung, bei der anerkannte Experten den Besuchern die Qualitäten des Produkts vor Augen führen. Für die jüngsten Besucher bietet das Museum ein auf Schultätigkeiten angepasstes Programm, das vom pädagogischen Team des Zentrums entwickelt wurde. Kindern und Erwachsenen wird beigebracht, wie man mit Olivenöl handgemachte Seife herstellt – ein uraltes Verfahren, das auch heute noch sehr aktuell ist.
Sie werden ferner erfahren, dass Olivenöl nicht nur zum Kochen geeignet ist. Neben der Möglichkeit zur Herstellung einer ausgezeichneten Seife, gibt es noch weitere kosmetische Verwendungszwecke für dieses Produkt, wie z.B.: Feuchtigkeitsspender, Make-up-Entferner…. Aufgrund seiner vielfältigen antioxidativen Eigenschaften und seines hohen Gehalts an einfach ungesättigten Fettsäuren hat es auch gesundheitsfördernde Wirkungen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Olivenöl zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt und die Durchblutung fördert.
Olivenöltourismus
Baeza ist ein idealer Ort für den Olivenöltourismus, und das Museum der Olivenkultur dient als bester Ausgangspunkt für eine solche Unternehmung. Zwischen Olivenbäumen haben die Besucher die beste Gelegenheit die verschiedenen Olivensorten zu unterscheiden und in Erfahrung zu bringen, wie aus den Oliven das weltweit beste Olivenöl gewonnen wird. Obwohl der Olivenöltourismus eine Aktivität ist, die hauptsächlich von spanischen Touristen genutzt wird, interessieren sich immer mehr Ausländer für diese Oliven-Welt.
Während der Führung wird den Besuchern gezeigt, wie eine Ölpresse funktioniert, dieses wundervolle Gerät, das die Früchte des Olivenbaums in Öl verwandelt. Almazara (Olivenmühle) kommt übrigens aus dem Arabischen und bedeutet soviel wie „Ort, an dem gepresst wird“. Denn genau das ist es, was dort mit den Oliven gemacht wird: Sie werden mit dieser Art Spezialmühle gepresst, bis die wunderbare ölhaltige Flüssigkeit unten austritt.
Bei einem Rundgang durch die Olivenhaine von Baeza lernen wir die verschiedenen Olivensorten kennen. Die wichtigste Sorte in Jaen ist die Sorte Picual, aus der ein besonders hochwertiges, aromatisches und fruchtiges Olivenöl extravirgen gewonnen wird, das im Gaumen eine seltsame Mischung aus bitterem und würzigem Nachgeschmack hinterlässt. Wenn die Oliven früh geerntet werden, erinnert das Aroma an frisch gemähtes Gras; wenn die Früchte in einem reiferen Stadium geerntet werden, hinterlassen sie ein leichtes Aroma von Bananen und Feigenbäumen.
La Laguna Grande (Große Lagune)
In der Nähe des Museums für Olivenkultur befindet sich die größte Lagune der Provinz Jaén und eines der reichsten Feuchtgebiete der Region. Sie erstreckt sich über mehr als 200 Hektar, die mit der sonst üblichen, von Olivenhainen geprägten Landschaft der Region brechen. Die Laguna Grande ist nicht natürlichen Ursprungs, sondern wurde durch menschliches Handeln geschaffen. Die Lagune ist weit davon entfernt, die Umwelt zu verschandeln, und hat vielmehr dafür gesorgt, dass sich eine große Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten, insbesondere Wasservögel, dort niedergelassen haben.
Die Lagune wurde ursprünglich als Wasserspeicher für die Bewässerung der Gegend angelegt, obwohl sie heute keine landwirtschaftliche Funktion mehr verfolgt. Sie wurde im Jahr 1989 zum Naturschutzgebiet erklärt und steht auf der RAMSAR-Liste (Feuchtgebiete internationaler Bedeutung). Sie wurde außerdem zum INP (Schutzgebiet von nationalem Interesse), zum SCI (Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung) und zum Kulturgut erklärt.