Tor von Jaén und Villalarbogen
BESCHREIBUNG
Das als „Puerta de Jaén“ bekannte Tor war Bestandteil der alten Stadtmauer von Baeza, die 1476 auf Befehl von Isabella der Katholischen nach mehreren Auseinandersetzungen zwischen den örtlichen Adligen niedergerissen wurde. Zur Zeit Karls I. wurde das Tor umgebaut und mit dem Wappen des Kaisers verziert, um an seinen Besuch in der Stadt nach seiner Hochzeitsreise mit Isabella von Portugal im Jahr 1526 zu erinnern. Um nach Jaén zu gelangen, musste das Azacaya-Tor, allgemein als Tor von Jaén bekannt, durchquert werden. Vo dort aus brachen auch die Truppen auf, um die letzte muslimische Festung am Ende der Rückeroberungszeit einzunehmen. Der „Arco de Villalar“ (Villalar-Bogen) befindet sich ebenso auf dem „Plaza del Pópulo“ oder Löwenplatz. Er wurde zum Gedenken an den Sieg von Karl I. über die „Comuneros de Castilla“ (Anhänger der Revolte der kastilischen Gemeinden im 16. Jh.) in der Schlacht von Villalar (Valladolid) errichtet. Die Familie Carvajales aus Baeza, die den König sehr unterstützte, ließ diesen mit Zinnen versehenen Spitzbogen errichten. Der Aufstand der „Comuneros“ war in Andalusien von keiner großen Bedeutung, obwohl er sich auch in Städten wie Jaén, Úbeda und Baeza zutrug. Wie im übrigen Spanien wurde die Bewegung nach der entscheidenden Schlacht von Villalar niedergeschlagen, die einen Wendepunkt in dem Konflikt darstellen und die Herrschaft von Karl I. auf der Halbinsel begründen sollte. Weitere emblematische Gebäude an diesem Platz sind die „Antigua Carnicería“ (Alte Metzgerei) sowie die „Audiencia Civil“ (Zivilgericht) und „Escribanías Públicas“ (Gerichtsschreiberamt), das heute das Fremdenverkehrsamt von Baeza beherbergt. Der Platz ist ein idealer Ort, um einen kleinen Rundgang zu unternehmen und sich dabei ins 16. Jahrhundert zurückversetzen zu lassen.