Festival für Alte Musik

VNITAS ET DIVERSITAS

Das Festival für Alte Musik von Úbeda und Baeza (FeMAUB) wurde 1997 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die künstlerischen und kulturellen Angebote der beiden Städte, die 2003 von der UNESCO gemeinsam zum Weltkulturerbe erklärt wurden, durch eine musikalische Begegnung zu ergänzen. In ihrem Bericht hob die UNESCO die kulturelle Verbindung und den bedeutenden Beitrag hervor, den beide Städte bei der Einführung der aus Italien stammenden Ideen der Renaissance nach Spanien geleistet haben, sowie die Ausfuhr ihrer künstlerischen Postulate nach Lateinamerika. Die Geschichte des Festivals steht in enger Beziehung zum Stadtbild von Úbeda und Baeza und den vielen Plätzen aus der Zeit der Renaissance, die auf dem Festival als Zuschauerräume dienen. Von der Kulturhauptstadt Úbeda/Baeza aus wurde FeMAUB durch den Vandelvira-Zyklus in die restliche Provinz von Jaén projiziert, wobei Konzerte in den vom berühmten Architekten Andrés de Vandelvira (1505-1575) erbauten Kirchen, Palästen und Schlössern stattfinden.

FeMAUB ist eine Themenveranstaltung, die bei jeder neuen Ausgabe einen bestimmten Aspekt der historischen Musik aus verschiedenen Blickwinkeln her betrachtet. Dazu gehören nicht nur Konzert-Zyklen (also Orgelkonzerte, didaktische Konzerte, Paraden, Gesellschaftskonzerte, usw.), sondern auch Ausstellungen, Konferenzen, Kurse und Kongresse auf hohem Niveau. Seit seinen Anfängen setzt sich das Festival für die Wiederentdeckung und Verbreitung des iberischen und lateinamerikanischen musikalischen Erbes ein und zielt darauf ab, diesen bedeutenden und teils vergessenen Bereich der hispanischen Kultur durch Uraufführungskonzerte und Weltersteinspielungen bekannt zu machen. Seit 2013 fungiert die FeMAUB als Beobachter und Förderer von F+E+i-Projekten des Spanischen Nationalen Forschungsrats (CSIC), da die Organisation als Beispiel und Modell für den Transfer von Wissen an die Gesellschaft gilt.

Das Festival hat sich als kulturelles Referenzereignis in Andalusien und als eines der Spezialfestivals mit der stärksten internationalen Projektion auf dem Kontinent etabliert. Es war das erste andalusische Festival, das dem Europäischen Netzwerk für Alte Musik (REMA) beitrat, dem es seit 2007 angehört. Im darauffolgenden Jahr trat es der Spanischen Vereinigung der Festivals für klassische Musik (FestClásica) bei, wodurch es der Organisation gelang, ihr Programm von einer unabhängigen Position aus in nationale und internationale Musikkreise einzugliedern. Darüber hinaus kann die Mitgliedschaft von FeMAUB in diesen Netzwerken als internationale Anerkennung für die Qualität und Originalität ihrer Programme angesehen werden. Unter den erhaltenen Auszeichnungen sind der Preis „Mejor Institución Cultural de Andalucía“ (Beste Kultureinrichtung Andalusiens) (El Público-RTVA, 2006) und das Gütesiegel EFFE Label 2017-2018 (Europe For Festivals-Festivals For Europe) besonders hervorzuheben, wodurch die Exzellenz einer Reihe herausragender Festivals anerkannt wird, die sich durch ihre innovative Dimension, ihr Engagement für das europäische Projekt und die Erschließung neuer Publikumsschichten auszeichnen.

FeMAUB wird derzeit von der Junta de Andalucía (Regionale Regierung Andalusiens), der Diputación de Jaén (Provinzialrat von Jaén), den Stadtverwaltungen von Baeza und Úbeda sowie den Internationalen Universitäten von Andalusien, Jaén und UNED (über die Partnereinrichtung von Úbeda) organisiert. Die ursprüngliche Initiative dieser Institutionen wurde durch die Mitarbeit seitens des Ministeriums für Bildung, Kultur und Sport, des Nationalen Zentrums für die Verbreitung von Musik und des Bistums von Jaén sowie anderer öffentlicher und privater Einrichtungen ergänzt, um aus der Veranstaltung eine musikalische Anlaufstelle zu machen und es zu ermöglichen, dass diese zur Entfaltung eines neuen Goldenen Zeitalters in den beiden Städten und in der Provinz Jaén allgemein beitragen kann.

www.festivalubedaybaeza.com

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